Letzte Woche hatte ich Pech. Pech beim Backen, zweimal. Daher musste ich auf jeden Fall noch ein drittes Backprojekt angehen, ich konnte das ja nicht so stehen lassen. Da kam mir Besuch zum Grillen gerade recht und ich zauberte ein sehr leckeres Zupfbrot mit vielen Kräutern. Aber bevor ich euch das Rezept kredenze, schwenke ich noch einmal kurz zu meinem Back-Dilemma.
Mein persönliches Back-Dilemma
Am Donnerstag waren wir bei unseren Bootsnachbarn zum Kaffee bzw. Tee (wir gehören ja beide der „Ich-mag-keinen-Kaffee“-Spezies an, Kaffeeschokolade hingegen mag ich total gern) eingeladen und ich hatte versprochen, einen Kuchen mitzubringen. Grundsätzlich ja kein Problem. Daher machte ich mich am Mittwochnachmittag in der Küche daran, ein neues Rezept auszubrobieren. Alles ganz simpel und der Kuchen sah nach den gewollten 75 Minuten im Backofen auch echt top aus, die Garprobe bestätigte das. Ich ging schlafen.
Am nächsten Morgen wollte ich den hübschen Kuchen, es war übrigens ein Kirschkuchen mit weißer Schokolade, fotografieren und schnitt ein Stück heraus. Und dann: innen total matschig und alles andere als gar.
Was nun? Einen neuen Kuchen backen. Zwischen dem geplanten Einkauf beim Möbelschweden und der Einladung waren ja noch zwei Stunden Zeit. Also backte ich die Aprikosen-Skyr-Tarte, die mit der Gelinggarantie. Und dann: Beim Lösen aus der Form und Platzieren auf der Kuchenplatte rutscht mir die Tarte aus der Hand und einmal quer über die Arbeitsplatte. Ergebnis: zur Hälfte Matsche und zerbrochen. Ich hätte heulen können. Ich hab geheult. Mit Hilfe des Liebsten hab ich den Kuchen dann ansatzweise sehenswert auf der Kuchenplatte drapiert. Er hat letztlich allen geschmeckt und das ist doch die Hauptsache. Ich habe mich trotzdem geärgert.
Und damit die Woche noch ein positives Back-Ende nahm, backte ich ein Kräuter-Zupfbrot, das so lecker war, dass ich das Rezept mit euch teile.
Rezept für ein Kräuter-Zupfbrot
Zutaten:
500 g Dinkelmehl
1/2 TL Salz + etwas Salz zum Bestreuen
20 g frische Hefe
2 TL Zucker
200 ml lauwarme Milch
3 Eigelb
170 g weiche Butter
Knoblauch, fein gehackt (2 Zehen, je nach Geschmack)
Petersilie, Oregano, Rosmarin, Thymian, fein gehackt und am besten frisch (Menge nach Belieben)
Außerdem eine Kastenform, 30 cm Länge
Und so geht’s:
Das Mehl mit dem 1/2 TL Salz in einer Schüssel mischen und in die Mitte eine Mulde drücken. Die Hefe in eine kleine Schale bröckeln, Zucker und 5 EL Milch hinzugeben und verrühren. Die Hefemischung in die Mulde gießen und mit einem Tuch abgedeckt 10 Minuten gehen lassen, bis der Vorteig Bläschen bildet.
Die restliche Milch, Eigelbe und 100 g Butter hinzugeben und zu einem elastischen Teig verkneten. Die Teigschüssel wieder abdecken und an einem warmen Ort ca. 60 Minuten gehen lassen.
Ist der Teig gut aufgegangen, auf einer bemehlten Arbeitsfläche noch einmal kneten und ca. 1 cm dick möglichst rechteckig ausrollen. Fein gehackten Knoblauch und Kräuter mit etwas Salz mischen. Die restliche Butter auf den ausgerollten Teig streichen und die Knoblauch-Kräuter-Salz-Mischung gleichmäßig darauf verteilen. Die Teigplatte in kleine Quadrate à 7 x 7 cm schneiden. Die Kastenform mit Butter ausstreichen, mit Mehl bestäuben und hochkant aufstellen. Die Teig-Quadrate übereinander in die Form schichten, die Form wieder gerade hinstellen und noch einmal abgedeckt ca. 30 Minuten gehen lassen. Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad auf der untersten Schiene ca. 45 Minuten backen. Sollte das Zupfbrot gegen Ende der Backzeit zu dunkel werden, dann mit etwas Alufolie abdecken.
Das Kräuter-Zupfbrot in der Form etwas auskühlen lassen, dann herauslösen und noch leicht warm genießen.
Guten Appetit und genießt den Spätsommer, solange er es gut mit uns meint.
Wollt ihr euch das Rezept auf Pinterest merken? Dann gibt’s hier das Bild: