Jeder fängt ja mal klein an, ne? Als ich 2010 mit dem Nähen begann, war mein erstes echtes Nähwerk eine langbeinige Giraffe für meinen kleinen Neffen, der zu dem Zeitpunkt noch gar nicht geschlüpft war. Für mich eine echte Herausforderung, hatte ich doch null Komma null Ahnung, wie man eine Nähmaschine bedient, geschweige denn wie man geradeaus näht. Wie das dann doch geklappt hat und wie ich zu meinem inzwischen liebsten Hobby gekommen bin, könnt ihr in dem kleinen Rückblick „Wie ich zum Nähen kam“ nachlesen.
Neben vielen verschiedenen Wohnaccessoires, Kosmetiktäschchen und Reiseetuis für mein Label binedoro und den dazugehörigen Online-Shop habe ich so einige Shirts, Kleider oder Pullover für mich genäht. Eine zeitlang recht farbenfroh und bunt gemustert, dann eher in gedeckten Farben und mit dezenten Mustern, was sich bis heute durchgesetzt hat. Bei Schals & Co. darf es aber auch gern mal bunt mit Bommeln und Quastenborte sein. Aktueller Gruppenzwang und so.
Mit dem Nähen und dem Bloggen darüber kam dann die Aufnahme in das Probenähteam von Nina/Hedi, die tolle einfache Schnitte für Damen- und Mädchenkleidung entwirft, und in das von Stoffdesignerin Andrea/jolijou. Und weil das Nähen in der Gruppe ja noch viel mehr Spaß macht, folgten Kreativwochenenden mit Freundinnen und die Teilnahme an der ersten Ausgabe des Nähcamps, das Nina zusammen mit dem DJH organisiert. Ich freue mich übrigens schon riesig auf ein Revival im November in Neuharlingersiel, bei dem ich viele der Mädels endlich mal wieder sehe.
Der September hatte ein ganz besonderes Nähprojekt im Gepäck. Habt ihr schon einmal ein Bootsverdeck repariert? Nein? Ich jetzt schon. Und meine Nähmaschine auch. Ein paar graue Haare gab es übrigens gratis dazu. Neben geraden Nähten durch mehrere Lagen war die größte Herausforderung, ein neues Moskitonetz samt Klettverschluss an ein Fensterteil des Verdecks zu nähen und auch an der Gegenseite am Fenster den Klettverschluss zu erneuern. Das heißt im Klartext: Nähmaschine mit aufs Boot, Verdeck abnehmen und so zusammenlegen, dass die dicke Fensterfolie möglichst nicht knickt, das ganze Verdeckteil aber dennoch unter dem Nähfuß gedreht werden kann. Puh. Gar nicht so einfach, aber das alles von Hand zu nähen wäre erst recht nicht möglich gewesen. Mit Teamwork und ein paar extra Streicheleinheiten fürs Nähmaschinchen hat’s geklappt und der Freund ist happy. Was will man mehr?
Habe ich komplizierte Schnittmuster bisher eher gemieden, dürfte mich jetzt so schnell nichts mehr aus der Fassung bringen. Das nächste Nähprojekt darf also kommen. Mit oder ohne Fensterfolie.